Foto: Ralf Heidenreich, Offenbach am Main

Preisträger „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2013-2018

Sporthalle am Schuldorf Bergstraße

Seeheim-Jugenheim

Foto: Ralf Heidenreich, Offenbach am Main

Sporthalle am Schuldorf Bergstraße

Seeheim-Jugenheim
Projekt
Sporthalle am Schuldorf Bergstraße
Architekt
Loewer+Partner Architekten, Darmstadt
Bauherr
Da-Di-Werk; Eigenbetrieb für Gebäude- und Umweltmanagement des Landkreises Darmstadt-Dieburg. Darmstadt

Das 1954 gegründete Schuldorf Bergstraße war die erste kooperative Gesamtschule in der Bundesrepublik Deutschland und steht heute aufgrund seiner einzigartigen Anlage und Architektur in Teilen unter Denkmalschutz. Das Schuldorf Bergstraße umfasst heute Grundschule, Förderschule, Haupt-, Realschule und Gymnasium, eine Internationale Schule sowie einen Kindergarten und eine »Preschool« und bietet damit ein außergewöhnlich breites Schulangebot für etwa 2000 Schüler. Der Landkreis Darmstadt-Dieburg beabsichtigte 2008, im räumlichen und funktionalen Zusammenhang mit dem Schuldorf Bergstraße eine neue Dreifeld-Sporthalle für schulische Nutzung und Vereinsnutzung zu errichten. Die Idee, das Schuldorf mit seinen Klinkerbauten und dem Kiefernwald als »ein Ganzes« zu interpretieren, war gestaltprägend für den Entwurf der Sporthalle. Hiermit setzte sich das Büro in einem bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb gegen 20 renommierte Architekturbüros durch.

www.loewer-partner.de

Preisträger

„Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2013-2018 – Joseph-Maria-Olbrich-Plakette

BDA-Gruppe Darmstadt Darmstadt, Landkreise Darmstadt-Dieburg, Bergstraße, Groß-Gerau, Odenwald Jury 2018
  • Matthias Alexander, Journalist (FAZ)
  • Kristin Dirschl, Architektin BDA, Frankfurt
  • Prof. Heribert Gies, Architekt BDA, Mainz
  • Hans-Peter Kissler, Architekt BDA, Wiesbaden, Vorsitzender BDA Wiesbaden
  • N.N.

Juryurteil

Ein signifikanter Solitär im Kieferwald: So könnte die Kurzbeschreibung der Dreifachsporthalle von Loewer + Partner lauten. Es ist aber viel mehr, was diesem Gebäude zu seiner hohen Qualität verhilft: Der Ort wird mit den schräg stehenden Holzstützen unverwechselbar definiert. Das überkragende, im Grundriss gerundete Dach gibt Schutz und schafft gleichzeitig eine Aufenthaltszone, die in Verbindung mit der transparenten Hülle der Sporthalle sympathisch und angenehm wirkt. Durch das Absenken der Hallen- und Sportlerebene in den Boden wird die optische Masse der Dreifeld-Halle geschickt reduziert. Gleichzeitig entsteht beim Betreten des Gebäudes durch die Aufsicht auf das Spielfeld eine lebendige Beziehung zwischen Nutzer und Nutzungsort, das Erleben der Halle beginnt mit dem ersten Schritt. Durchblicke im Inneren erleichtern die Orientierung. Material und Farbe werden geschickt kombiniert: Das kräftige Grün des Sportbodens kontrastiert mit dem Dachtragwerk der Holzbinder und der schwarzen Trapezblechschale. Die Verwendung von Sichtmauerwerk im Inneren ist wertig und stellt gleichzeitig eine Reminiszenz an die Bestandsgebäude des Schuldorfes dar. Insgesamt ergibt das Repertoire der eingesetzten Mittel ein stimmiges Bild, eine gute Komposition und eine vorbildliche Architektur.